Jäger, Hirten, Kritiker: Eine Utopie für die digitale Gesellschaft by Richard David Precht


Jäger, Hirten, Kritiker: Eine Utopie für die digitale Gesellschaft
Title : Jäger, Hirten, Kritiker: Eine Utopie für die digitale Gesellschaft
Author :
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ISBN : -
Language : German
Format Type : Kindle Edition
Number of Pages : 289
Publication : First published April 23, 2018

Dass unsere Welt sich gegenwärtig rasant verändert, weiß inzwischen jeder. Doch wie reagieren wir darauf? Die einen feiern die digitale Zukunft mit erschreckender Naivität und erwarten die Veränderungen wie das Wetter. Die Politik scheint den großen Umbruch nicht ernst zu nehmen. Sie dekoriert noch einmal auf der Titanic die Liegestühle um. Andere warnen vor der Diktatur der Digitalkonzerne aus dem Silicon Valley. Und wieder andere möchten am liebsten die Decke über den Kopf ziehen und zurück in die Vergangenheit.

Richard David Precht skizziert dagegen das Bild einer wünschenswerten Zukunft im digitalen Zeitalter. Ist das Ende der Leistungsgesellschaft, wie wir sie kannten, überhaupt ein Verlust? Für Precht enthält es die Chance, in Zukunft erfüllter und selbstbestimmter zu leben. Doch dafür müssen wir jetzt die Weichen stellen und unser Gesellschaftssystem konsequent verändern. Denn zu arbeiten, etwas zu gestalten, sich selbst zu verwirklichen, liegt in der Natur des Menschen. Von neun bis fünf in einem Büro zu sitzen und dafür Lohn zu bekommen nicht!

Dieses Buch will zeigen, wo die Weichen liegen, die wir richtig stellen müssen. Denn die Zukunft kommt nicht - sie wird von uns gemacht! Die Frage ist nicht: Wie werden wir leben? Sondern: Wie wollen wir leben?


Jäger, Hirten, Kritiker: Eine Utopie für die digitale Gesellschaft Reviews


  • Conny

    Im Gegensatz zu anderen Rezensenten fand ich nicht, dass Precht ein sehr negatives Bild der digitalen Zukunft zeichnet, im Gegenteil. Er kritisiert zwar unseren (derzeitigen) Umgang mit den neuen Möglichkeiten, zeigt aber auch Wege auf, wie sie sinnvoll genutzt werden könnten. Man sollte einfach nicht nach dem Kapitel mit dem dystopischen Szenario aufhören zu lesen ;) Auf jeden Fall ein wichtiges und anregendes Buch, denn es ist an uns allen, die Zukunft zu gestalten – nur nur an Entwicklern und Marketingleuten.

  • Cecilie Svensson

    Ein Muss für alle, die unsere Zukunft und besonders die Zukunft unserer Kinder, Enkelkinder usw. mitgestalten wollen. Wir (und auch Richard David Precht) können nicht genau sagen, was die Zukunft für uns bereit hält. Sicher ist nur, dass die Digitalisierung (die vierte industrielle Revolution) weiterhin große Veränderungen für die Gesellschaft mit sich bringt. Precht stellt seine Punkte sehr anschaulich und verständlich dar, auch wenn er sich - wie immer - gerne wiederholt und bietet interessante Ideen zur Gestaltung einer humaneren Zukunft. Es hat mir besonders gefallen, dass er öfter deutlich macht, dass unser Wohlstand allein auf Kosten anderer beruht. Das ist leider in unserer Arbeits- und Leistungsgesellschaft nicht wirklich angekommen.

    Die Lektüre dieses Buches ist für Optimisten gedacht und macht Mut!

  • Sternenstaubsucherin

    Richard David Precht.
    Ich lese und höre ihn so gerne, leider viel zu wenig und viel zu selten. Das muss und will ich unbedingt ändern, gibt es doch noch so einige tolle Bücher von ihm.
    Mir hat auch dieses Buch wieder sehr gut gefallen. Oft denke ich beim lesen, er hat in meinen Kopf geschaut. In so vielen, eigentlich fast allem stimme ich mit ihm überein.
    Und ganz besonders darüber, dass unsere Politiker dieses Buch als Pflichtlektüre in ihre Arbeit einfließen lassen sollten und endlich aufhören sollten, nur in 4 Jahres-Abschnitten zu denken, nur auf den eigenen Vorteil bedacht, sondern endlich mal anfangen, größer und weiter zu denken. Aber diese Sorte von Politiker muss man sich wahrscheinlich erst programmieren...

  • Frank

    "Alle reden von Lösungen -Philosophen nicht." (S. 181) - Das klingt zunächst paradox. Träumt Precht nicht mit Marx von einer Gesellschaft unentfremdeter Arbeit? Das schon, aber er wollte in diesem Buch mit dem "Traktor" und nicht mit dem "Luftschiff" (S.266) über die ausgefahrenen Pfade der Utopie fahren. Mithin geht es um Bodenständigkeit und um die Frage: In welcher Welt wollen wir morgen leben? Die Marx'sche Vision einer geld- und klassenlosen Gesellschaft steht am Horizont des Denkens - allerdings in der Weise von Cptn. Picard im Raumschiff Enterprise des 24. Jahrhunderts. Erst wenn wir die gesellschaftlichen Bedingungen für ihre sinnvolle Nutzung geschaffen haben, inklusive einer Veränderung der auf Gewinn, Beherrschung und Macht ausgerichteten Mentalität des homo oeconomicus, wird Technik die "Lösung" sein. Heute ist sie es nicht, weswegen Precht mit den Verheißungen des silicon valley hart ins Gericht geht. Daten- Ökonomie ist Quatsch, weil sie keine neuen Werte schafft, sondern nur Gewinne umverteilt. Verfügte die Lebensmittelindustrie über so viele Konsumenten- Daten, dass sie den gläsernen Konsumenten hätte, würde sie dennoch nicht mehr verdienen; sie wüsste nur, wem sie keine Öko- Produkte anbieten muss, weil der sie sich sowieso nicht leisten kann. Insofern sind die beiden Hauptrichtungen der Polemik zum einen die gegen die Datenindustrie, die verspricht, was sie weder halten kann noch will und zweitens die gegen Ideen, mit denen des Philosophen Lieblingskind BGE madig gemacht werden soll. Hier allerdings bietet das Buch wenig Neues. Kritisiert werden - zu Recht - Lieblingsideen der Linken, die da lauten: "Lohnarbeit schafft Lebenssinn" (Butterwegge) und "mehr Lohn macht ein BGE überflüssig" (Flassbeck). Letzteres stimmt sogar, wenn da nicht die Ressourcenvergeudung durch mehr Konsum wäre und sogar Butterwegge hat Recht, wenn er an seinen Professoren- und nicht an den Job eines Schlachthofmitarbeiters denkt. Geschenkt. Precht schlägt 1500 Euro BGE ohne "Aufrechnung" von Transferleistungen wie Wohngeld etc. vor, gerade nicht, um den Konsum sicher zu stellen (so neoliberale Konzepte), sondern um einen tiefgreifenden Wandel des Wirtschaftssystems in Gang zu setzen. Klar, bei 1500 Euro BGE würde niemand mehr eine prekäre Beschäftigung annehmen, allerdings würde die Reinigungsfirma auch nicht Pleite gehen, denn wenn die Mitarbeiter 1500 schon vom Staat haben, sind 800 oder 1000 mehr auch nicht zu verachten. Für den Beschäftigten wäre das mehr Lebensqualität und für den Unternehmer nicht mehr Geld. Allerdings müsste er sich um sein Betriebsklima mehr Sorgen machen, denn der grundgesicherte Beschäftigte könnte jederzeit gehen, wenn ihm die Arbeitsbedingungen nicht passen. Da könnte also Einiges in Bewegung kommen... Wo das Geld her kommen soll? Precht verweist auf die von ihm schon oft ausgeführte Idee einer Transaktionssteuer auf Geldbewegungen von ca. 0,05%, die ein Normalbürger am Bankomaten nicht bemerken würde, weil die Milliarden- Summen an der Börse verdient würden, wo eine solche Maßnahme potentiell auch zur Beruhigung der Spekulationsgefahren führen könnte. Leider zieht er sich allzu vorsichtig auf die Position des Philosophen zurück und will die Ausgestaltung den VWLern überlassen. Das macht ihn unangreifbar, stärkt aber nicht sein Argument. Schade. Ansonsten findet der geneigte Leser viele kritische Anregungen über die Art und Weise nachzudenken, in der wir heute leben und produzieren, und viele weiter zu denkende Überlegungen zum Problemfeld "Digitalisierung". Das alles kommt kompakt daher und ist flüssig geschrieben und gewürzt mit mancher hübschen Sentenz. So fand ich die Diskussion um die Ethik selbst fahrender Autos à la "lieber den Tod von 5 Opas oder einem Kind in Kauf nehmen?" immer schon absurd, weil so oder so die Ausschaltung menschlichen Fehlverhaltens die Gesamtsterblichkeit im Straßenverkehr senken würde. Precht hat hingegen noch einen Vorschlag, den ich so nicht gedacht hatte: Man statte das Auto einfach nicht mit entsprechenden Sensoren z.B. zur Gesichtserkennung aus und programmiere stattdessen für einen unausweichlichen Unfall die Schreckreaktion des Menschen: Steuer nach rechts und wenn das nicht geht, dann eben nach links. Der Rest wäre das, was wir heute "Schicksal" nennen würden und was uns bleiben wird, egal, wie sehr wir von einer Non- Risiko- Gesellschaft träumen. (Dass eine solche ohnehin nicht erstrebenswert ist, steht auch bei Precht.) Kurz, das Buch ist lesenswert, weil es Haltungen bestätigen oder Zweifel anregen kann, auf jeden Fall aber Weiterdenken ermutigt. Für mich nichts Neues, also für mich nicht so spannend. Daher: Was für mich vier Punkte sind, kann aber - besonders für Heranwachsende - gut und gerne ganz wichtig und fünf Punkte Wert sein. (Mit Precht nicht vergessen: Die Jugend heute kennt von allem den Preis, aber nur noch von wenigen Dingen den Wert!) Gut. Wie schließt man nun den Bogen? Am besten mit einem treffenden Zitat, das gleichzeitig die Lebensauffassung des Autors schlaglichtartig beleuchtet: Wenn nämlich z.B. in der Schule unsere Kinder, nach Meinung der "Kreativitätsdenker" unter den Pädagogen/ Didaktikern, nicht mehr Fakten auswendig, sondern Probleme lösen lernen sollten, fragt der Philosoph: "Welches Problem hat Velazquez gelöst? Welches Mozart? ... Das Schema "Problem" und "Lösung" bringt uns in vielen Fragen menschlicher Kreativität nicht weiter: Oder anders gesagt: Alle reden von Lösungen - Philosophen nicht!" Das stimmt: Sie sollen die richtigen Fragen formulieren. Das tut Precht. Deshalb hat er ein gutes Buch geschrieben!

  • Weltengeist

    Puh, geschafft. Jetzt die Rezension. Und ich werde mich sehr zusammenreißen müssen, damit es kein Rant wird.

    Eines vorweg: Bisher habe ich Herrn Precht sehr geschätzt. Gerade in seinen ersten Büchern (speziell in der "Kunst, kein Egoist zu sein") hat mich beeindruckt, dass er nicht nur irgendwelche Wolkenkuckucksheime baut, sondern sich zunächst einmal fragt, was die Wissenschaft mittlerweile so über den Menschen weiß. Außerdem finde ich es gut, richtig und wichtig, dass sich Philosophen aus ihren Elfenbeintürmen heraustrauen und versuchen, die öffentliche Diskussion zu beeinflussen. All das hat mich sehr für Herrn Precht eingenommen.

    Nun aber dieses Buch. Eine "Utopie für die digitale Gesellschaft", so wird es auf der Vorderseite angepriesen. Aber nein, das ist es nicht. Es ist nicht mal nah dran. Wie schon einige andere Rezensenten geschrieben haben, besteht das Buch zunächst einmal zu 3/4 aus den sattsam bekannten Horrorgeschichten, was in der Zukunft alles schiefgehen kann. Vom Klimawandel zur Massenarbeitslosigkeit, von der Verdummung der Massen bis zum Herrschaft der Maschinen. Wir werden alle sterben. Siehe Spitzer, Bostrom, Harari etc.

    Natürlich sind diese Schreckensszenarien nicht unbegründet, aber sie sind auch nicht neu. Und sie sind schon gar keine Utopie. Nachdem ich mich aber die ersten 100 Seiten lang ausschließlich durch eine Drohkulisse nach der anderen gelesen hatte (noch einmal: nichts davon ist originär, alles ist jedem halbwegs aufmerksamen Zeitungsleser bekannt), war ich so dermaßen gegen das Buch eingestellt, dass ich die "Utopie", die spärlich hier und da zwischen weiteren "Was alles schiefgehen könnte"-Blöcken versteckt war, nicht mehr so wirklich goutieren konnte.

    Zumal die Fetzen von Utopie, wie der Autor auch selbst zugibt, ohnehin völlig unrealistisch sind. Das bedingungslose Grundeinkommen? Wäre schön, aber der Finanzierungsvorschlag ist schlicht lächerlich, was sofort klar wird, wenn man ihn sich in einem Land mit der Finanzkraft von, sagen wir mal, Griechenland praktisch umgesetzt vorstellt. Die politische Regulierung von Internetgiganten, Privacy-Rechten etc.? Scheitert an der Internationalisierung. Die Reform der Schule? Halte ich in ihrem Idealismus für die Kopfgeburt von jemandem, der nicht alltäglich mit der intrinsischen Motivation real existierender Schüler und Studenten konfrontiert ist. Die Ethik? Kann uns laut Precht leider keine Antworten geben, stattdessen mögen wir doch bitte einfach unsere Intuition entscheiden lassen. Das Menschenbild, dass der Autor vertritt, zeigt, dass er zuviel Zeit unter Intellektuellen und zuwenig Zeit auf Fußballplätzen zubringt. Und dass die vorgeschlagenen Lösungen für die genannten Problemfelder sogar im Widerspruch zueinander stehen, gesteht der er im Schlusswort gleich selbst ein.

    Nein, dieses Buch hat mich nicht nur nicht begeistern können, es hat mich über weite Strecken genervt. Eine Fleißarbeit im Zusammentragen von hinreichend bekannten Horrormeldungen im besten Fall. Aber wirklich neue Ideen oder gar eine kohärente Vision, wie eine bessere Zukunft aussehen könnte, kann Herr Precht hier nicht liefern. Ich bin mehr als nur ein bisschen enttäuscht.

  • Charlotte

    Zugegeben, ich bin generell kein großer Precht-Fan. Der Autor scheint mir mehr “Meinungs-Macher” als Philosoph zu sein und seine Art zu schreiben sehr selbstdarstellerisch (obwohl - das spräche wiederum für seinen Philosophenstatus ;)). Inhaltlich hätte das Buch durchaus spannend sein können, allerdings hat mich Precht mit seiner schier unendlichen Aneinanderreihung oberflächlich angekratzter Kritik ziemlich genervt, die konstruktive Kritik kam dabei eindeutig zu kurz und auf jeder zweiten Seite wurde das Silicon Valley als Zentrum allen Übels genannt.

  • Linda in Utopia

    Herr Precht ist eindeutig ein besserer Redner als Schreiber.
    2018 war ich bei seinem Vortrag zu diesem Buch und war damals sehr beeindruckt. Seine Ideen und Ansätze leuchteten mir ein. Besonders für mich als kreative Person war es schon immer schwer, in unserer Leistungsgesellschaft richtig Fuß zu fassen, seine Version einer Gesellschafts-Utopie machen für mich also durchaus Sinn.

    Allerdings liest sich dieses Buch zäh und unflüssig. Es gab nur weniger Sätze, die wirklich bei mir hängen blieben, der Text ist mir ein bisschen zu verschachtelt und trocken.
    Auch benutzt der Autor wahnsinnig viele Ausrufezeichen und das finde ich immer etwas übertrieben.

    Manches bringt er jedoch sehr gut auf den Punkt, z.B. das Thema Afd und die Sorgen der dortigen Wählerschaft.
    Kann man lesen, muss man aber nicht. Seine Vorträge sind besser.

  • Alex Fürstenau

    Er bringt viele Sachen gut auf den Punkt. Alle Fehler unseres aktuellen Gesellschaftsentwurfs, eine mögliche Dystopie und eine mögliche Utopie.
    Ich wage nicht davon zu träumen, das sich alle in naher Zukunft erfüllen aber ich hoffe, das sie einige mittelfristig umsetzen lassen.

  • Maurice

    Ein fähiger Gesellschaftsphilosoph, aber nicht Schriftsteller. Das Buch macht den Eindruck einer, in einem natürlichen Gedankenfluss festgehaltener langen, persönlichen Reflektion.
    .
    Dementsprechend viele Wiederholungen und ungeordnete Gedanken gemischt mit inspirierenden Ideen für eine bessere Welt "Utopie für die Zukunft". Empfehlenswert für einen Schnelldurchgang ohne zu hohe Erwartungen um den Traum für unser Morgen klarer auszubauen.

  • Ralf Vogler

    Nerviges Buch. Viel Schwarzmalerei, viel philosophisches Gelaber und nutzloses name dropping, aber Probleme nur oberflächlich behandelt, Wiederholungen. 'Utopie' vllt die letzten 30min.

  • Alex Kahl

    bisschen viel erhobener zeigefinger für zuwenig sachkenntnis und an manchen stellen fast schon hinkonstruierte Schwarzseherei um ihrer selbst willen.

  • Sandra von Siebenthal

    „Dieses Buch möchte einen Beitrag dazu leisten, aus dem Fatalismus des unweigerlichen Werdens aus- und zu einem Optimismus des Wollens und Gestaltens aufzubrechen. Es möchte helfen, ein Bild einer guten Zukunft zu malen.“


    Unsere Welt ist in einem schnellen Wandel und manchmal scheint es, alle schauen gespannt zu. Es gibt verschiedene Lager der Zuschauer, die, welche die Entwicklungen als Fortschritt hochjubeln, und die, welche auf Ängsten gegründete Horrorszenarien an die Wand malen.

    Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass die fortschreitende Digitalisierung unser Leben stark verändern wird, dass wir uns in vielen Lebensbereichen mit neuen Umständen auseinandersetzen müssen. Berufe werden wegfallen, neue werden kommen, wie die genau aussehen, steht noch in den Sternen, was aber sicher ist: Diese Veränderungen werden sich sicher nicht zugunsten von den jetzt schon sozial Schwachen auswirken, die Schere zwischen Arm und Reich wird sich vergrössern, wenn wir nicht dagegen steuern und in einer humanen Weise auf die neuen Möglichkeiten reagieren.


    „Die Digitalisierung wird bereits von allen Volkswirtschaften als Macht anerkannt. Und es ist hohe Zeit zu zeigen, wo die Weichen liegen, die wir jetzt richtig stellen müssen, damit sie sich in einen Segen und nicht in einen Fluch verwandelt. Denn die Zukunft KOMMT nicht! […] die Zkunft wird von uns GEMACHT! Und die Frage ist nicht: Wie WERDEN wir leben? Sondern: Wie WOLLEN wir leben?“


    Richard David Precht zeichnet ein sehr realistisches Bild der aktuellen Situation, der vierten industriellen Revolution, welche in vollem Gange mit noch offenem Ausgang ist. Er ruft dazu auf, sich nicht hinter Fortschrittglauben und Ängsten zu verstecken, sondern aktiv die Idee einer wünschenswerten Welt zu schaffen, in welcher Maschinen nicht zur Optimierung oder zum Ersatz von Menschen werden, sondern diese unterstützen.

    Er weist weiter auf die Chancen der Digitalisierung hin, welche es dem Menschen ermöglichen könnte, vom Arbeiten im Lohnhamsterrad zu einem selbstbestimmteren und erfüllteren Leben zu kommen, was allerdings nur mit einem bedingungslosen Grundeinkommen zu verwirklichen wäre, da gerade die wegfallenden Berufe in vormaligen Ausbildungsberufen ein würdevolles Leben ansonsten verunmöglichen würden. Precht nennt seine Lösungsansätze selber eine Utopie, beklagt aber den negativen Klang, den dieses Wort heute hat. Wenn wir den Begriff der Utopie als das sehen, was wir uns wünschen würden, könnten wir es uns aufs Papier schreiben und damit anfangen, das Leben und dessen Bedingungen und Umstände so zu gestalten, dass aus der Utopie die nächste Wirklichkeit wird.

    „Jäger, Hirten, Kritiker“ greift ein aktuelles Thema auf und vermittelt auf gut lesbare und verständliche Weise Hintergründe und Aussichten. Die Sprache ist ab und zu etwas gar plakativ und flapsig, die Ausführungen zu umfassend, doch die Grundbotschaft ist eine durchaus gute und bedenkenswerte.

    Fazit:
    Ein gut lesbares Buch über ein aktuell brennendes Thema, bei dem weniger mehr gewesen wäre, das aber viele bedenkenswerten Ansätze für den Umgang mit einer noch unsicheren Zukunft vermittelt.

  • Martin

    Hatte mir von Precht etwas mehr erwartet zum Thema Digitalisierung und die Wirkung auf die (Arbeits-) Gesellschaft. Die Kapitel zu Anfangs aber auch unterschwellig im ganzen Buch waren sehr negativ und dystopisch und brachten den Verdacht auf, dass er nur den Teufel an die Wand malen möchte, um wachzurütteln. Auch wenn das löblich ist, kann ich viele der unrealistisch negativen Ansichten nicht teilen. Seine Appelle an die Politik auf der vorletzten Seite in Stichpunkten waren jedoch hervorragend und sehr präzise. Empfehlenswert nur für Precht Fans oder für jmd. der sehr im Thema steckt.

  • Malte

    Precht entwickelt in diesem Buch eine spannende Perspektive auf eine mögliche Zukunft ohne gezwungene Lohnarbeit. Er begründet seine Gedanken mit den französischen Frühsozialisten und skizziert eine Welt, in der Menschen nur noch der Arbeit nachgehen, die nicht von Maschinen gemacht werden kann/soll. Dabei erläutert er potentielle Risiken, Probleme so wie mögliche Lösungen, und liefert damit eine mutige, deutlich spekulative Sicht auf die Zukunft unserer Gesellschaft.

    Eine spannende Idee, die dem Vorwurf von Sozialromantik gelungen entkommen kann.

  • Nicole

    2,5
    Kurzmeinung / Lese-/Hörerlebnis
    Das Buch subte aber ich hatte auch ein 2-für-1-Audible Deal, also habe ich es überwiegend gehört. Der Sprecher war nicht schlecht, aber es hätte mir besser gefallen, wen der Autor es selbst eingelesen hätte. Bisher war ich ein großer Fan von Richard David Precht und seinen Büchern. Bei diesem hier bin ich erstmalig in sehr vielen Punkten konträrer Meinung und auch etwas von der Umsetzung enttäuscht. Insbesondere die fast generelle Verteufelung von Digitalkonzernen und Social Media kann ich nicht unterstreichen.

  • Marca

    Ma usun, et selle raamatu utoopia on ilmselt vaieldav, ma ise ei ole asjadega nii kursis, et suudaksin autori väiteid kaitsta või ümber lükata, aga teose tugevaim külg on mu meelest just see olukorra lahtimõtestamine, valupunktidele osutamine ja teistsugustele lahendustele suunamine. Tõesti, üldise nutistumise taustal ei küsi justkui keegi, et kuhu me päriselt välja jõuda tahame? Kas sinna, kus igaüks istub oma seadmes ja ostab asju, mille vajadust talle kinnitatakse või sellisesse, kus tehnoloogia abistab inimest tema enda soovide realiseerimisel?

    Pikemalt siin
    http://marcamaa.blogspot.com/2020/03/...

  • Marcus Szymanski

    Im Bereich der Digitalisierungsutopien eines der fundiertesten und meiner Meinung nach rationalsten Bücher. Es werden konkrete Maßnahmen vorgeschlagen die nicht aus der Luft gegriffen sind, unsere Zukunft in Zeiten der Digitalisierung aktiv zu gestalten und nicht einfach hinzunehmen was da auf uns zukommt.

    Sehr empfehlenswert!

  • Anna

    DNF. This was too much speculation of what future society might look like based on assumptions I found questionable. Precht's ideas about technology seem outdated and desperate to hold on to what he's familiar with.

  • Christoph

    Nicht viel Neues wenn man Precht schon länger kennt!

  • Chris H. Leeb

    super intelligent, clear and fascinating book on the future challenges and innovations and how mankind will use technology

  • Manuel Hanel

    Important subject, but I like the writing style in his other books better.

  • Franziska

    Wunderbar vielseitige Auseinandersetzung.

  • Sona

    3,5 Sterne