Access Mein Leben Prepared By Marcel Reich-Ranicki Hardcover

on Mein Leben

lange wollte ich Marcel ReichRanickis Autobiografie lesen, das Buch habe ich schon nach der Ausstrahlung der Verfilmung gekauft, Aber wie das nun mal so ist bei einem MonsterSuB, es hat lange dort gelegen und Deutschlands bekanntester Literaturkritiker ist inzwischen verstorben, Ich muss gestehen, dass ich das Literarische Quartett nicht sehr oft gesehen habe, ich war auch zu Beginn noch etwas jung dafür, doch ich mochte ReichRanicki immer, mit seiner streitbaren, charakteristischen Art hat er mich oft zum Schmunzeln gebracht.
Außerdem war mir sein DowntoearthStandpunkt zur Literatur und seine Überzeugung, dass Literaturkritik auch verständlich und lesbar sein muss, sehr sympathisch,

Dass Marcel ReichRanicki Jude war und das Warschauer Getto überlebt hat, hat man immer mal wieder gelesen, doch mehr über seine dramatischen Erlebnisse wusste ich nicht, bis zu dem schon genannten Film.


Das Buch ist in fünf Teile bzw, Lebensabschnitte gegliedert, der erste Teil beschäftigt sich mit seiner Kindheit und Jugend in Polen und dann Berlin unter dem Aufstieg des Nationalsozialismus, Doch springt ReichRanicki dabei durchaus in der Geschichte nach vorne, wenn es das jeweilige Thema gerade sinnvoll macht, etwa in dem Kapitel über seine Beziehung zu Erich Kästner, das mich sehr bewegt hat und mich gleich dazu veranlasst hat, mir eine Ausgabe des von ihm und seiner Frau Teofila zusammengestellten Gedichtbandes zu besorgen.
Im zweiten Teil schildert ReichRanicki sein Leben und seine Flucht aus dem Warschauer Getto, Ich muss nicht sagen, dass dieser Teil der bewegendste, erschütterndste ist, Mir kamen öfter die Tränen, etwa als die Abtransporte ins Vernichtungslager Treblinka beschrieben werden, an deren Ende der sofortige Tod stand, auch für ReichRanickis Eltern,

In den verbleibenden Teilen geht es um ReichRanickis Zeit in Polen, seine Rückkehr nach Deutschland und seine weitere Karriere sowie sein Verhältnis zu verschiedenen Autoren und Kollegen.
Ich fand es sehr schlimm, wie Freundschaften dabei zerbrachen, vor allem die Freundschaft zu Walter Jens, Viele Autoren zeichnen sich leider auch durch mangelnde Kritikfähigkeit aus, aber ReichRanickis vermeidet Beschuldigungen, äußert sich auch durchaus teilweise positiv über Martin Walser, trotz “Tod eines Kritikers” und seiner Rede im Rahmen des Historikerstreits.


Schockiert hat mich gerade die Geschichte dieses Historikerstreits und Joachim Fests Beteiligung daran, Dessen HitlerBiografie steht auch bei mir im Regal, wenn ich mich auch noch nicht an dasSeiten starke Werk gewagt habe, Sie bleibt auch auf meiner Leseliste, denn ReichRanicki nennt es ein “in jeder Hinsicht gewichtiges Werk”, Auch die “Anekdote” über den “dunklen Ehrengast” bei der Veröffentlichung dieses Buchs hat mich schockiert,

Ich kann euch nur empfehlen, diese Autiobiografie eines so faszinierenden Zeitzeugen, wie ReichRanicki es war, zu lesen, Man erfährt nicht nur viel über das Leben eines Juden während und nach der Nazidiktatur, sondern auch über viele renommierte deutschsprachige Schriftsteller, ReichRanickis Begeisterung für die Literatur, das Theater und die Musik sind einfach mitreißend, Sprachlich bleibt ReichRanicki in seiner Autobiografie seinen Prinzipien treu: anspruchsvoll, aber gut und flüssig lesbar,

Auf einer der letzten Seiten beschreibt Marcel ReichRanicki, was ihm Willy Brandts Kniefall vor dem Denkmal des Warschauer Gettos bedeutete: “Damals wußte ich, daß ich ihm bis zum Ende meines Lebens dankbar sein werde.
” Ich wiederum bin Marcel ReichRanicki unendlich dankbar dafür, dass er nach seinen schrecklichen Erfahrungen nach Deutschland, das Land, dessen Literatur er liebte, zurückgekehrt ist und unser Land bereichert hat.
Ein wunderbares Buch Kritisiert die Kritik einer Autobiographie das Buch oder den Menschen Wieviel darf man einer Autobiographie glauben, was kann zwischen den Zeilen gelesen werden und was sollte anderweitig erschlossen werden Quadriert die Kritik eines Kritikers diese Fragen

Ich mochte ReichRanicki und fand ihn einen der unterhaltsamsten und intelligentesten Moderatoren im deutschen Fernsehen.
Vermutlich habe ich Artikel von ihm im Feuilleton der FAZ gelesen, auch wenn ich diesen Teil meist als zu hochgestochen nur überflogen habe, Aber wirklich wahrgenommen habe ich ihn nur über seine Präsenz im TV,

Den schnarrenden Ton hatte ich auch dauerhaft im Ohr während der Lektüre seiner Biographie, Das Buch ist geschrieben, wie er gesprochen hat, Unterhaltsam, auf Wirkung ausgelegt aber immer flüssig und inhaltsreich, Häufig zitiert werden entweder die Kapitel über sein Leben im Dritten Reich oder die Passagen, in denen er über die Liebe zu seiner Frau spricht, Mich hat aber am Meisten angesprochen, wofür er bekannt war, Ein Leben in Büchern, aber auch Theater und Musik die klassischen Formen der Kultur, insbesondere der Deutschen, Ich bin zu wenig involviert, um seine Kritiken von Autoren und Werken zu hinterfragen, Mich fasziniert aber seine unbedingte Entschlossenheit zur eindeutigen Meinung und Beurteilung, auch seine Bereitschaft, die heute so unpopulären Schubladen aufzuziehen und einzuordnen,

Die Person ReichRanicki ist mindestens ebenso faszinierend, aber erschreckt mich ein wenig, Die Egomanie, die er Autoren und Schauspielern unterstellt, muss bei ihm genauso ausgeprägt gewesen sein, Wenn Die Zeit im Nachhinein bekannt gibt, dass sie ihn über ein Jahrzehnt nur als freien Mitarbeiter ohne Teilnahme an Redaktionssitzungen beschäftigt hat, um ihre Redakteure nicht seinem Ego auszusetzen, spricht das Bände.
Wer mitJahren polnischer Konsul in London geworden ist, wer sich ausnahmslosen Erstzugriff auf alle zu besprechenden Bücher einräumen lässt und in schwierigsten Situationen immer auf die Füße und die Leiter nach oben fällt, muss ein ausgeprägtes zielstrebiges Ego haben.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Einsatz von Ellbogen für ihn ein Problem war, Prägung aus der Erfahrung der Verfolgung Auch die nonchalant eingestreuten Erzählungen seiner Affären zeugen von einem Ego, das sich jenseits gängiger Wertemaßstäbe gesehen und agiert hat.


Ungeachtet dessen sind einige seiner älteren Bücher über deutsche Literatur direkt auf meinem Wunschzettel gelandet, Er war nun mal der Literaturpapst, "Als wirim Zweiten Deutschen Fernsehen das "Literarische Quartett" vorbereiteten, fragte man mich, welche Musik ich mir für den Vorspann und den Abspann wünsche, Ich bat um die ersten Takte des Allegro molto aus Beethovens Quartett Opus, Nr,, CDur, das im Getto vom Streichorchester besonders oft und besonders gut aufgeführt wurde, Wann immer ich beim "Literarischen Quartett" diese Takte von Beethoven höre, denke ich an die Musiker, die sie im Getto gespielt haben, Sie wurden alle vergast. "

Das Wort "Flitterwochen" kommt, wie uns die Wörterbücher belehren, vom mittelhochdeutschen Verbum "vlittern", welches soviel bedeutet wie "flüstern", "kichern" oder "liebkosen", Wie war es damit bei uns bestellt Eine Hochzeitsreise haben wir nicht gemacht, sie blieb uns, Tosia und mir, erspart sie hätte ja nur ein einziges Ziel haben können: die Gaskammer.
Aber "Flitterwochen" das ist ja ein zeitlicher Begriff, also muss es diese Wochen gegeben haben, In der Tat, es hat sie gegeben, nur gehören sie zu den schlimmsten, den schrecklichsten unseres Lebens, "


Versteckt im Haus ihrer polnischen Retter Genia und Bolek zu deren Tochter sie Jahrzehnte Kontakt hatten erleben MRR und Tosia die Befreiung Polens durch die Rote Armee, die in kaum besseren Zustand ist:
"Die siegreiche Rote Armee war in beklagenswertem Zustand.
Die Soldaten waren übermüdet und ungenügend versorgt, Ihre Uniformen sahen oft jämmerlich aus, Die Fleischkonserven, die sie erhielten, stammten aus den Vereinigten Staaten oder aus Kanada, Kein Soldat verstand die englische Aufschrift auf den Dosen: Sie warten vor dem Genuß dieser Konserven, Denn sie waren nicht für Menschen, sondern für das Vieh bestimmt, "


Auf einem Lastwagen Richtung Lublin werden MRR und Tosia mitgenommen,
"Sie sind wohl Jurist" So heruntergekommen ich war, etwas war offensichtlich geblieben und hatte ihn zu seiner Vermutung veranlaßt: Die Sprache oder vielleicht die logische Argumentation, Mein Alter schätzte er auf knapp fünfzig, Ich war damals. "
Ehrlich gesagt, sympathisch ist mir Marcel ReichRanicki nicht besonders, Aber sein umfangreiches Wissen der deutschen Literatur ist beachtenswert, Und dennoch, die Mann Familie hat mehr Rückgrat gezeigt, nicht, so mir nichts, dir nichts, nach dem Holocaust nach Deutschland zurückzukehren,

Ich habe vor, mehr von ReichRanicki über die deutsche Literatur zu lesen, da er ja wirklich ein Kenner ist und man viel von ihm lernen kann, Auch hat er mir geholfen, zu wissen wo ich eigentlich hingehöre, Ich kann jetzt, dank ihm sagen, wenn mich jemand fragt wo denn meine Heimat ist: meine Heimat ist die Literatur! Although I still tend to think that Marcel ReichRanicki was as a critic and analyser, as an interpreter of German literature and in particular ofth century German literature often more than a bit too arrogant and too "full of himself" for my own and personal liking and tastes and that I really do have major issues with how many of ReichRanicki's fan boys/girls seemed and still seem to strongly believe he somehow could do not wrong and that Marcel ReichRanicki's takes and attitudes regarding and towards German literature and actually concerning anything literary in general were and are somehow akin to something almost Biblical in proportion and scope and as such equally above and beyond any and all criticism, I do have to say that his autobiography, that Marcel ReichRanicki'sMein Leben has been very much and appreciatively readable, emotionally engaging, and with most definitely and certainly, the parts of Mein Leben that focus on and present ReichRanicki's life during WWII, during the Third Reich, being heartbreaking, infuriating and painfully uncomfortable, a moving, a proverbial major rollercoaster ride of emotions for me personally.


And that Marcel ReichRanicki with Mein Leben lets us as readers know what life was like for him and his as a Jew during WWII in Poland clearly, succinctly, but also with a deceptive deepness of feeling and gracefulness, and not to mention that considering how ReichRanicki does not in Mein Leben attempt to in any manner shield his readers and first and foremost his German language readers of course from the painful and horrible truth of the matter that he and his family majorly suffered under the Nazis like many
Access Mein Leben Prepared By Marcel Reich-Ranicki Hardcover
Jews of course, but for me, every tale of the Holocaust is special, is important and needs telling, for me, I am both immensely humbled and majorly full of respect that in spite of the Holocaust which Marcel ReichRanicki himself was very lucky to survive but with both his parents and his brother being slaughtered by Nazis, ReichRanicki after WWII still decided to choose German literature as his passion and as his career, that Marcel ReichRanicki was both willing and also able to separate German literature and German culture from Nazism and to not make everything about his life and his times about Nazism either, yes, this is indeed wonderful and delightful and with the first parts of Mein Leben definitely but also necessarily and importantly making me as a German feel not only guilty but also very happy to have read Mein Leben because it certainly has made me understand, appreciate and even rather like and enjoy Marcel ReichRanicki as a person and bien sûr also as a Holocaust survivor.


But to be entirely honest and truthful, later parts of Mein Leben, they do kind of and unfortunately drift more than a bit into a name mostly German author based and literary terms dropping mode.
And indeed, the above certainly and also rather obviously, unsurprisingly shows and portrays Marcel ReichRanicki's tendencies towards academic and intellectual arrogance regarding especially German literature and also demonstrates for me why I never really did enjoy watching ReichRanicki's Das Literarische Quartett on television all that much, that I very much and indeed often found much of Das Literarische Quartett in particular rather frustratingly annoying and equally so how often Marcel ReichRanicki was boastful, rude and majorly narcissistic hugely uncomfortable and rather problematic as well as occasionally downright infuriating, that basically, for ReichRanicki only HIS stance and HIS philosophies regarding German literature and German authors seemed to count and woe to anyone who might dare to disagree and I guess I am rather frustrated but also not really all that surprised how Mein Leben not only shows Marcel ReichRanicki as a literature snob but that he equally was obviously also rather majorly proud of this and totally stood by and defended this as well.


And finally, even though reading Mein Leben, even though perusing ReichRanicki's autobiography definitely demonstrates that the author's to and for me quite annoying and aggravating arrogance towards and about German literature and his my way or the proverbial highway stance obviously was a huge and all encompassing personality trait and something that I have always despised and will always despise, I have definitely and totally enjoyed reading Mein Leben and that Marcel ReichRanicki's experiences during the Holocaust and that even with all this trauma, he still loved German literature and culture so much as to make them his life and his career, yes, this not only fills me with immense and grateful respect, it also makes me like and appreciate Marcel ReichRanicki as a person and to no longer only consider him as the socalled Literaturpabst, as the Pope of German literature only concerned with always proverbially tooting his own horn so to speak.


EDITED TO ADD: And I also have not read the English translation of Mein Leben, so no, I do not really in any manner feel qualified to be making comments regarding Ewald Osers' translation and how The Author Of Himself: The Life Of Marcel ReichRanicki corresponds both thematically and stylistically to Marcel ReichRanicki's original German text.
But I do hope that Ewald Osers has made The Author of Himself: The Life of Marcel ReichRanicki as much as possible into an actual translation and has not instead created an adaptation of Mein Leben, that Osers has kept ReichRanicki's text thematically and content wise intact as I really do tend to have major issues with translations that are not this and translators who add and/or leave out too much, as that always at least to and for me feels rather insulting to the original author.
.